Azubis finden im Handwerk: Wo du heute noch Bewerbungen bekommst (und wo nicht)

Nachwuchsgewinnung

Du suchst händeringend nach einem Lehrling für September. Du hast die Stelle überall ausgeschrieben, vielleicht sogar Geld für Anzeigen ausgegeben. Das Ergebnis? Null Bewerbungen.

Das liegt nicht an deinem Betrieb. Und es liegt auch nicht daran, dass „die Jugend von heute nicht mehr arbeiten will“. Es liegt daran, dass du auf einer Party wirbst, auf der die Gäste schon lange nach Hause gegangen sind.

Wo ist die Gen Z (16-20 Jahre)?

📰 Zeitung / Facebook 5%
📋 Jobportale (aktiv) 15%
📱 TikTok / Instagram 95%

*Durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer

🧭 In diesem Artikel:

  • Warum alte Kanäle leergefegt sind.
  • Wie du mit Videos automatisch filterst.
  • Was du posten musst (ohne Tanzen!).

Die harte Wahrheit: Facebook ist für Eltern

Wenn du heute 16 oder 17 Jahre alt bist, ist Facebook das Netzwerk, auf dem deine Tante Geburtstagswünsche postet und dein Vater politische Diskussionen führt. Es ist uncool.

Statistiken zeigen eindeutig: Die Nutzung von Facebook bei unter 20-Jährigen tendiert gegen Null. Wenn du dort nach Azubis suchst, ist das so, als würdest du Flyer im Seniorenheim verteilen.

Wo sind sie dann?

Die Antwort kennst du vermutlich, auch wenn sie dir vielleicht Bauchschmerzen bereitet: TikTok, Instagram Reels und YouTube Shorts.

Das sind die Plattformen der „Vertical Video“ Generation. Alles ist schnell, alles ist hochformatig, alles ist authentisch. Wer hier nicht stattfindet, existiert für den Nachwuchs nicht.

Der Generations-Konflikt im Marketing

❌ Facebook Post

  • Textwüste („Wir suchen…“)
  • Querformat-Bild vom Firmengebäude
  • Zielgruppe: Ü40 (Die Eltern der Azubis)

Reichweite bei Jugend: 0%

✅ TikTok / Reel

  • 15 Sekunden Action
  • Hochformat (Handy-Vollbild)
  • Zeigt Spaß & Technik

Reichweite bei Jugend: 100%

Identifikation ist der Schlüssel

Junge Menschen bewerben sich heute nicht mehr wegen „Sicherheit“ oder „Tradition“. Sie bewerben sich wegen Identifikation. Sie wollen sehen: „Passen die zu mir? Sind die cool drauf? Darf man da auch mal lachen?“

Die perfekte Vorauswahl (ohne dein Zutun)

Ein Video auf Instagram oder TikTok wirkt wie ein automatischer Filter:

👉 Fall A: Der Jugendliche sieht dein Video und denkt: „Puh, ne, das ist mir zu laut / zu dreckig / zu anstrengend.“ Gut so! Er bewirbt sich nicht. Du sparst dir Zeit mit jemandem, der eh nach 2 Wochen abgebrochen hätte.

👉 Fall B: Er sieht das Video und denkt: „Cool, die haben Spaß bei der Arbeit! Da will ich hin.“ Bingo! Dieser Bewerber identifiziert sich schon vor dem ersten Gespräch mit dir.

Was du posten musst (Nein, du musst nicht tanzen!)

Das ist das größte Missverständnis. Du musst keine peinlichen Trends mitmachen oder tanzen, um auf TikTok Azubis zu finden. Im Gegenteil: Junge Leute wollen sehen, was der Job wirklich ist.

  • ASMR / Satisfying: Zeig, wie eine Fuge perfekt gezogen wird oder wie Metall geschweißt wird. Das wird millionenfach geklickt.
  • Behind the Scenes: Wie sieht das Baustellen-Auto von innen aus?
  • Fail & Win: Was ist heute schiefgelaufen? Was haben wir repariert?

Hol die Jugend da ab, wo sie ist.

Hör auf, Geld an Netzwerke zu spenden, in denen deine Zielgruppe nicht mehr existiert. Lass uns Content machen, der junge Leute begeistert und echte Bewerbungen liefert.

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